E. Resümee
A. Die Sanierung der
finanziellen Situation Griechenlands muss
damit beginnen,
die Schuldenlast auf ein
erträgliches Maß zu
senken.
Die
griechische Volkswirtschaft erwirtschaftete im
Jahre 2010 ca. 318 Mrd. Euro.
Die Verschuldung betrug 147 % der
Wirtschaftsleistung, in Zahlen ca. 467 Mrd.
Euro.
Zum Vergleich: Deutschland hat eine
Verschuldung vom 87% (OECD in "Zahlen und
Fakten 2011").
Alle Zahlen
genähert, ohne Gewähr. Die
mir zugänglichen Quellen nennen
unterschiedliche Zahlen, z.T. ohne
Angabe des Zeitpunktes, sodass
erhebliche Unsicherheiten bestehen.
Auch finde ich die Folgen eines
Schuldenschnittes nicht.
Um seine Schulden zu tilgen, müsste
Griechenland zum Beispiel
entweder
a. täglich eine
Million Euro 1.280 Jahre (467.000 Tage)
lang bezahlen
Das gilt
nur, wenn keine Zinsen anfallen. Bei nur 1%
Verzinsung fielen im ersten Jahr etwa 4,67
Mrd. Euro an,
somit im
Anfang zusätzlich ca. 12,8 Millionen Euro
Belastung pro Tag an . Die gesamte
Zinsbelastung liegt bei 2,9 Billionen.
oder
b. 100
Millionen pro Tag 12,8 Jahre lang
zurückzahlen.
Auch hier
fallen zusätzlich Zinsen an, aber n u
r ca. 29 Mrd. Euro in 12,8
Jahren.
Die Berechnungen a. und b. zeigen, dass eine
Rückzahlung absolut nicht zu schaffen
ist.
Lösungsvorschlag: Ein Teil der Schulden
(z.B. 87% des BIP wie in Deutschland, demnach
276 Mrd. Euro) bleibt in den Büchern
stehen, wie in den anderen europäischen
Ländern auch. Die Zinsen dafür
(zwischen 1 und 5%?) werden von Griechenland
bezahlt.
Die anderen 191 Mrd. Euro werden beglichen zum
einen durch die reiche Oberschicht,
die einen Teil ihrer Vermögen aus
Solidarität zu ihrem Land beisteuert,
freiwillig, aber gegebenenfalls auch durch
gesetzliche Zwänge.
Zum
anderen: Auf den Rest verzichten die
Gläubiger, die ihr Geld schließlich
nicht aus Barmherzigkeit, sondern in
Gewinnerzielungsabsicht investiert haben.
Befreit von unerfüllbaren
Verbindlichkeiten würden wir bald die
„Trendwende zum Positiven" (Detlef Drewes, HAZ
am 22.11.2012) erleben.
B. Die
Ursachen der maroden Haushaltslage und
Ausblicke
Die
Griechen haben über ihre
Verhältnisse gelebt und dies früher
durch Abwertung der Drachme ausgeglichen. Als
dies im Euro nicht mehr möglich war,
haben sie sich verschuldet.
Die
Verwaltung ist überfordert.
Steuern werden nicht nur nach Möglichkeit
nicht gezahlt, sondern auch nicht ordentlich
eingetrieben.
Die
Kürzung der Staatsausgaben und
Entlassungen von Staatsdienern führt
automatisch zu geringerem Konsum und damit zum
negativen Wachstum.
Milliarden Euro sind und werden weiter ins
scheinbar sichere Ausland transferiert. Sie
müssen wenigsten zu einem Teil
zurückgeholt werden.
Der Ausbau
zukunftsfähiger Projekte wie der
Solarenergie (Griechenland als Lieferant
Europas) wurde kaum
angedacht.
C. Gedanken eines
Verehrers Griechenlands
Ein
reicher Mann ist oft nur ein armer Mann
mit sehr viel Geld (Aristoteles Onassis)
Glück hängt nicht von den
finanziellen Verhältnissen ab.
Glück ist vielmehr Zufriedenheit.
Diese Überlegungen können
Grundlage zur Überwindung der
griechischen Finanzkrise sein. Die bittere
Armut vieler Menschen muss nicht sein, wenn
neben einem moferaten Schuldenschnitt und
den Erfolgen der eingeleiteten Reformen ein
Teil der großen Reichtümer zur
Tilgung der Staatsschulden genutzt wird.
Die griechischen Vermögen liegen zum
Teil im Ausland, in Sicherheit, wie die
Oberen Tausend meinen. Aber sie gehen
verloren, wenn die Krise ganz Europa, ja die
ganze Welt erfasst.
Erinnern wir uns daran, dass Griechenland in
den Händen seiner Wohlhabenden fast
2,5mal soviel Guthaben besitzt wie es
Schulden hat. Ein Teil davon würde
ausreichen, um die Schulden Griechenlands
auf ein erträgliches Maß zu
senken. Und diese Abgabe würde
niemandem wirklich weh tun.
Die Wohlhabenden würden mit dieser
Abgabe ihrer Verantwortung gegenüber
ihren Mitmenschen gerecht. Sie würden
in einer Reihe stehen mit Sokrates,
Aristoteles, Platon und Homer und als Retter
ihres gebeutelten Volkes in die Geschichte
eingehen. Sind sie nicht mit Recht stolz
darauf, Griechen zu sein? Einer Nation
anzugehören, welche die
europäische Kultur in einzigartiger
Weise und unnachahmlich geprägt hat?
Die speziellen Abgaben sollte von allen, die
über große Vermögen
verfügen, erfolgen. Sie sollte
freiwillig sein und in dem Wissen und in der
Überzeugung der Gebenden, dass dadurch
auch der Totalverlust ihres
Vermögens vermieden wird.
Schuldenschnitt - Reformen - Einbringen
eines vertretbaren Teils von großen
Vermögen.
Mit diesen drei Vorgaben wird die
Schuldenkrise in Griechenland gelöst
werden. Und alle Griechen wären
dankbar.
Griechenland wird überdies Nacheiferer
in anderen
europäischenKrisenländern finden.
Das könnte die Initialzündung
für die Lösung der
europäischen Krise sein.
Der Erfolg wird die Grundlage elgen
dafür, dass in den europäischen
Staaten dieselben Fehler in Zukunft
vermieden werden.
D. Offener Brief an das griechische Volk
(Ging in
griechischer Sprache an mehrere griechische.
Zeitungen ohne jede Reaktion. Dabei sollte
doch klar sein, dass erst einmal die Griechen
selbst so weit wie möglich ihre Schulden
begleichen.
Liebe
Griechinnen, liebe Griechen,
Sie
können mir glauben, dass mein Brief auf
dem festen Glauben, ja Wissen beruht, dass er
mit all seinen Konsequenzen die Wahrheit
über Ihre Situation enthält und, bei
aller Schmerzlichkeit, den Weg heraus aus der
Krise und in die Zukunft weist. Ich, der Sie
und Ihr Land liebt und verehrt, will nur
eines: Helfen.
Sie wissen,
worum es geht: Griechenland ist pleite, seit
langem. Es lebt am Tropf seiner Partner. Nicht
nur in Europa, sondern auch der Welt. Man hat
Geld in riesigem Ausmaß zur
Verfügung gestellt, wohl wissend, dass es
ganz und gar unmöglich ist, es in
absehbarer Zeit zurückzubekommen.
Diese Hilfe
ist grandios und erinnert an die Hilfe der USA
nach dem letzten Weltkrieg für
Deutschland. Deutschland hat diese Hilfe nie
vergessen, obwohl sie, wie die jetzige Hilfe
für uns, nicht völlig
uneigennützig war.
Deutschland
hatte seine Zerstörung selbst zu
verantworten, verführt durch ein Regime,
das in beispielloser Weise das Vertrauen
seiner Bürger missbraucht hat.
Auch Sie
sind selbst verantwortlich. Wenn auch
keinesfalls ein Verbrechen vorliegt. Aber Sie
haben nicht bemerkt, dass Ihr Wohlstand nicht
selbst erwirtschaftet wurde, sondern über
allerlei Tricks und Manipulationen eine heile
Welt gezaubert und dadurch die finanzielle
Grundlage völlig zerstört wurde.
Die Lage
scheint aussichtslos, nein, sie ist
aussichtslos. Es sei denn, Griechenland wird
geholfen. Sie müssen darum bitten und
hoffen, dass Ihre Schulden gestundet werden,
bis Sie wenigstens einen Teil zurückgeben
können.
Die bittere
Wahrheit ist, dass Sie alle umdenken
müssen. Steuern zu zahlen ist keine
lästige Pflicht, sondern eine verdammte
Notwendigkeit. Sie wissen doch alle, dass Sie
sich davor
immer und immer wieder gedrückt haben.
Weil Sie wussten, dass der Staat versagt hat.
Präsident
Karolos Papoulas und Ministerpräsident
Antonis Samaras dürften mit ihrer Ehre
dafür stehen, dass seitens des Staates
alles Erdenkliche getan wird, um Bestechung
und Verschwendung verschwinden zu lassen und
eine ordentliche Verwaltung aufzubauen. Sie
werden dazu die organisatorische Hilfe der
Freunde aus Europa und der Welt gerne in
Anspruch nehmen. Und sie werden Investitionen
mit voller Kraft fördern, die das Land
voran bringen. Dazu gehört auch die
Nutzung der griechischen Sonnenenergie als
Energielieferant Europas.
Dinge wie
Steuerhinterziehung, Bestechung, Anzünden
der Wälder und Kapitalflucht müssen
wieder das sein, was sie sind: Unverzeihlich.
Die
griechischen Vermögen liegen zum Teil im
Ausland. In Sicherheit, wie die oberen Tausend
meinen. Aber sie können zurück
geholt werden. Vermögen, die
größer sind als die Schuldenlast.
Erinnern wir uns daran, dass Griechenland
in der Hand seiner Wohlhabenden fast 2,5 mal
soviel Geldvermögen hat wie Schulden. Ein
Viertel davon würde ausreichen,
Griechenlands Schulden auf ein akzeptables
Maß zu senken.
Die
Wohlhabenden müssen auf Ihre Ehre
angesprochen werden, auf ihre Verantwortung
gegenüber ihrem Volk. Sie sollten
freiwillig und überzeugt einen Teil ihrer
Vermögen für die Sanierung der Finanzen
abgeben. Damit nicht das ganze Land verarmt. Sie
würden gleichauf mit Sokrates,
Aristoteles, Platon und Homer als Retter ihres
gebeutelten Volkes in einzigartiger Weise in
die Geschichte eingehen können. Sie sind
doch, wie Sie alle, mit Recht stolz, Griechen
zu sein, eine Nationalität, die die
europäische Kultur in unnachahmlicher
Weise repräsentiert.
Übrigens
hat Italien viermal soviel Guthaben wie
Schulden, Spanien fast viermal, selbst
Portugal knapp dreimal und Irland doppelt so
viele Guthaben wie Schulden.
Wenn Sie es
schaffen, die Geldreserven zu mobilisieren und
die Schulden auf ein erträgliches
Maß zu drücken, werden andere
Staaten folgen und die europäische Krise
wird Vergangenheit sein. So wird Griechenland
zum Vorreiter der Überwindung der
Eurokrise und alle werden Ihnen dankbar sein.
Wie einst
Winston Churchill, der 1940 in der damals
jämmerlichen Lage gegenüber einem
scheinbar übermächtigen Feind seinem
Volk Blut und Tränen versprach und
letztlich siegte, wird Einsicht in die
Notwendigkeit, Einsicht, dass nur
Anspruchslosigkeit, Fleiß und
Ehrlichkeit zum Erfolg führt,
Griechenland vor dem Ruin zu retten.
Ich
weiß, ich erwarte viel, sehr viel. Aber
es geht nicht anders. Folgen Sie mir!
Ihr Lutz
Osterwald
E.
Resümee
Wenn die
europäische Gemeinschaft helfen will, und
das will sie aus gutem Grund und durchaus
nicht ohne eigenes Interesse, dann durch
zweckgebundene Kredite, Hilfe in der
Verwaltung und Achtung vor diesem
liebenswerten Volk, das unsere Kultur in unnachahmlicher
Weise bereichert hat..