Arbeit und Arbeitslosigkeit
Ich
wünsche mir, dass ich immer Arbeit habe!
A. Arbeitsplätze sind Schicksale
Gerade die derzeitige Krise fordert Kreativität. Wenn sich
die Unternehmen bemühen, keine Arbeitnehmer zu entlassen, bietet
sich das vorgeschlagene Modell an.
Statt einen Einzigen aus einem Kreis von zum Beispiel 10 Mitarbeitern
zu entlassen, sollten 10 Mitarbeiter für je ein Zehntel der Zeit
entlassen werden und für diese Zeit Arbeitslosengeld beziehen. Die
Zahlen sind natürlich variabel.
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B. Details zu Entlassungen
Kurzarbeit, Zwangsurlaube, Zeitkonten usw. sind ehrenwerte
Bemühungen, Entlassungen zu vermeiden. Mein Modell hat das gleiche
Ziel.
Zunächst einmal wird es heißen: „Das geht nicht“. Es geht
doch! Ich habe das Modell mit Unterstützung der Stadt Hannover in
meiner Klinik mit Erfolg praktiziert und manche Berufgruppen haben es
durchgeführt, z. B. Lehrer. Insofern ist meine Idee nicht neu. Neu
ist die Abfederung der finanziellen Verluste durch Einbeziehen des
Arbeitslosengeldes und die detaillierte Ausarbeitung der Vorteile einer
besseren Verteilung der Freizeit.
Ich hörte immer wieder, keiner, der einen vollwertigen
Arbeitsplatz innehabe, würde auf Gehalt verzichten. Eigene
Erkundigungen haben das bestätigt. Die Solidarität mit denen,
die nach einer Entlassung auf viel Geld verzichten müssen, ist
wenig ausgeprägt. Dabei ist derzeit kaum noch jemand sicher, nicht
morgen selbst auf der Straße zu stehen.
Das ist zuviel Aufwand! Ja, wenn alles per Hand geregelt werden
müsste, träfe das zu. Aber es gibt die EDV, die die
Verwaltungsarbeit mit einem entsprechenden Programm mühelos
bewältigen kann. Wenn ein zusätzlicher Urlaub erfolgt, kann
das bei gutem Willen und Erkennen der Chancen kein unlösbares
Problem sein.
Die Chancen, man könnte auch Vorteile sagen, sind groß.
Für den Arbeitgeber kommt es zwar in der Anfangsphase zu
organisatorischer Mehrarbeit, die aber bald zur Routine wird. Er hat
Mitarbeiter, die entspannter sind. Deren Anzahl „atmet“, indem in
Zeiten der Mehrbelastung alle Mitarbeiter, und zwar gut eingearbeitete,
zur Verfügung stehen. Ist weniger zu tun, greift das Modell. Die
Erkrankungshäufigkeit nimmt ab.
Für den Arbeitnehmer gibt es zwar etwas weniger Geld, dafür
aber etwa doppelt soviel Urlaub. Also Freizeit für Dinge, die
sonst nur zu leicht liegen bleiben. Der Einkommensverlust liegt aufs
Jahr gerechnet bei 4,5%, dem ein Monat mehr an Urlaub
gegenübersteht.
Ein viel gehörtes Gegenargument ist, dass kein Geld gespart wird.
Das ist falsch. Es wird viel Geld gespart durch Vermeidung somatischer
und psychosomatischer Krankheiten als Folge der gesellschaftlichen
Abwertung und Schwarzarbeit wird wahrscheinlich eingedämmt.
Und die Menschen sind zufriedener.
Weitere
Details im Kapitel "Arbeitsplätze sind Schicksale" im Buch
„Rentner dürfen nicht ärmer werden - Krisenbewältigung
für jung und alt"
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